Arbeitsbericht Nr. 92

Gersch, Martin / Goeke, Christian: Die Verringerung der Fertigungstiefe in neuen Geschäftsmodellen - eine theoriegestützte Analyse des Bankenbereiches mit Hilfe des Resource-based View

Arbeitsberichte des Institut für Unternehmensführung, Ruhr-Universität Bochum, 92 (2002)

Abstract

Auf Basis moderner Informations- und Kommunikationstechnik bildet sich auch für den Bankenbereich eine Vielzahl neuer Geschäftsmodelle heraus, die zum Teil äußerst erfolgreich mit den klassischen Universalbanken konkurrieren. Ein kennzeichnendes Merkmal neuer Geschäftsmodelle ist die geringe Fertigungstiefe. Das bedeutet, dass Teilleistungen in großem Umfang fremdbezogen oder von Kooperationspartner erbracht werden. Darin unterscheiden sich neue Geschäftsmodelle wesentlich von dem der klassischen Universalbanken. Es wird untersucht, ob durch eine Verringerung der Fertigungstiefe eine Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit erreicht werden kann und was mögliche Determinanten der Wettbewerbsfähigkeit sein können. Hierzu wird der Resource-based View herangezogen, der die Quelle für nachhaltige Wettbewerbsvorteile in der Einzigartigkeit der Ressourcenposition einer Unternehmung und damit verbundenen Kompetenzen sieht.

Zunächst führt Kapitel 1 kurz in das Thema ein. In Kapitel 2 werden die für die Analyse notwendigen Fakten zu neuen Geschäftsmodellen, der derzeitigen wettbewerblichen Situation im Bankensektor sowie die Grundzüge der Resource-based View dargestellt. Die Analyse beginnt in Kapitel 3. Hier wird an ausgewählten Beispielen die Wettbewerbsrelevanz von Kooperationen innerhalb des Bankensektors beurteilt. Kapitel 4 untersucht Geschäftsmodelle aus dem Nichtbankensektor, die Bankleistungen anbieten. Die Erfolgspotenziale der umgekehrten Konstellation, des Angebots bankfremder Leistungen durch Banken, sind Thema des Kapitel 5. Das abschließende Kapitel 6 führt die Teilergebnisse der vorausgehenden Analyse zusammen und leitet hieraus allgemeine Aussagen und Handlungsempfehlungen ab.